Clumping-Faktor A

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Clumping-Faktor A (Staphylococcus aureus st. Newman)
Masse/Länge Primärstruktur 860 Aminosäuren
Bezeichner
Gen-Name(n) clfA (KEGG)
Externe IDs
Vorkommen
Homologie-Familie Hovergen
Übergeordnetes Taxon Staphylococcus aureus[1]

Der Clumping-Faktor A (Clumpingfaktor A) ist ein von bestimmten Bakterien, vor allem von Staphylococcus aureus und anderen Staphylococcus-Stämmen gebildetes Protein, das auf deren Zelloberfläche lokalisiert ist.

Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um einen so genannten Fibrinogen-Rezeptor, der einzelne Fibrinmoleküle (Fibrinmonomere) im Blutplasma durch Bindung aktivieren kann. Dies führt zu einer Verklumpung des Blutplasmas (Plasmaagglutination), daher der Name Clumpingfaktor. Darüber hinaus bindet der Clumpingfaktor A spezifisch an Fibrinogen, so dass er zur Gruppe der Adhäsine gezählt wird. Adhäsine spielen eine wichtige Rolle beim Infektionsprozess. Der Clumpingfaktor A ist damit ein wichtiger Virulenzfaktor von Staphylococcus aureus.

Diagnostische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Clumpingfaktor kann über verschiedene Agglutinationsverfahren nachgewiesen und damit zur Diagnostik einer Infektion mit Staphylococcus aureus herangezogen werden. Im Rahmen der Koagulase-Reaktion kann die Aktivität der Plasmakoagulase und des Clumpingfaktors A nachgewiesen werden.

Allerdings gibt es auch Koagulase-negative Staphylokokken, beispielsweise Staphylococcus lugdunensis, die den Clumpingfaktor bilden und aufgrund des Testergebnisses mit S. aureus verwechselt werden können.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Köhler u. a.: Medizinische Mikrobiologie. 8. Aufl. Urban & Fischer-Verlag, München 2001, ISBN 3-437-41640-5 (früherer Titel: Lehrbuch der medizinischen Mikrobiologie).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Homologe bei OMA
  2. Jean Freney, Yvonne Brun, Michele Bes, Helene Meugnier, Francine Grimont, Patrick A. D. Grimont, Chantal Nervi, Jean Fleurette: Staphylococcus lugdunensis sp. nov. and Staphylococcus schleiferi sp. nov., Two Species from Human Clinical Specimens. In: International Journal of Systematic Bacteriology. Band 38, Nr. 2, April 1988, S. 168–172, doi:10.1099/00207713-38-2-168.